
Unbewusste Voreingenommenheit gegenüber Frauen in der Arbeitswelt: Ein stiller Karrierekiller
Lasst uns über ein unsichtbares Hindernis sprechen, das viele von uns in der Arbeitswelt täglich überwinden müssen: Unconcious Bias bzw. Unbewusste Voreingenommenheit. Wir reden hier nicht über offene Diskriminierung, sondern über diese stillen, subtilen Vorurteile, die sich in den Köpfen einnisten und unsere Karrierechancen sabotieren.
Elisabeth Tophinke, Director Sales Operations & Processes bei Benteler Steel/Tube GmbH hielt heute einen inspirierenden Impulsvortrag dazu vor knapp 50 Mentees und Mentorinnen des CrossMentoring OWL Programms.
Was ist unbewusste Voreingenommenheit?
Unbewusste Voreingenommenheit sind die unsichtbaren Gedanken und Überzeugungen, die unsere Wahrnehmung und Entscheidungen beeinflussen, ohne dass wir es merken. Es sind die automatischen Annahmen, die wir treffen, wenn wir Menschen zum ersten Mal sehen. Jeder hat sie, und sie sind meistens nicht fair.
Die Auswirkungen im Arbeitsleben
Stell dir vor, du gehst zu einem Vorstellungsgespräch. Du hast die besten Qualifikationen, aber der Interviewer denkt unbewusst: „Frauen sind nicht so durchsetzungsfähig wie Männer“. Schon hast du einen Minuspunkt. Oder der klassische Fall, dass Frauen im Meeting ständig unterbrochen werden – alles Beispiele für unbewusste Voreingenommenheit in Aktion.
Warum passiert das?
Unsere Gehirne lieben Abkürzungen. Sie speichern Erfahrungen in sogenannten Schubladen und nutzen diese, um schnelle Entscheidungen zu treffen. Leider führt das oft dazu, dass wir auf Stereotypen zurückgreifen, anstatt Menschen individuell zu beurteilen. Diese Stereotypen basieren auf Kultur, Medien und persönlichen Erlebnissen und sind selten positiv für Frauen in einer männlich dominierten Arbeitswelt. Sie führen zu weniger Beförderungen, geringeren Gehältern und weniger Anerkennung.
Was können wir dagegen tun?
- Bewusstsein schaffen: Der erste Schritt ist, sich dieser Voreingenommenheiten bewusst zu werden. Je mehr wir darüber reden, desto klarer wird das Problem.
- Trainings und Workshops: Unternehmen können regelmäßig Schulungen zur Sensibilisierung für unbewusste Voreingenommenheit anbieten.
- Mentoring und Netzwerke: Starke Netzwerke und Mentoren unterstützen und helfen Frauen, diese Hindernisse zu überwinden.
- Aktiv eingreifen: Wenn du Zeuge von Voreingenommenheit wirst, sprich es an! Manchmal ist die Person sich gar nicht bewusst, was sie getan hat.
Unbewusste Voreingenommenheit mag unsichtbar sein, aber ihre Auswirkungen sind es nicht. Es liegt an uns allen – egal welchen Geschlechts – diese stillen Barrieren zu durchbrechen und eine Arbeitswelt zu schaffen, in der jeder die gleichen Chancen hat. Im CrossMentoring OWL Programm mit mehr als 625 Teilnehmerinnen und 180 Partnerunternehmen sind wir auf dem besten Weg, diese unsichtbaren Mauern einzureißen und den Weg für die nächste Generation zu ebnen!